Systemisch bedeutet, dass ein Medikament in den Blutkreislauf gebracht wird und somit auf den gesamten Organismus einwirkt.
Im Unterschied zur Strahlentherapie und Operation ermöglicht die systemische Tumortherapie mit unterschiedlichsten Wirkstoffen eine „systemische“, also den ganzen Körper betreffende Behandlung. Diese als Tabletten, Spritzen oder Infusion verabreichten Wirkstoffe verteilen sich in den verschiedenen Organen und können dadurch potenziell verstreute Tumorzellen erreichen und zerstören.
Eine Ausnahme ist das Gehirn, in das aufgrund der so genannten „Blut-Hirn-Schranke“ nur einzelne, bestimmte Wirkstoffe vordringen können.
Eine Vielzahl unterschiedlichster Substanzen stehen uns als systemischen Tumortherapie zur Verfügung. Sie unterscheiden sich im Wirkungsmechanismus und auch in der Form der Aufnahme in den Körper.
Dazu gehören:
Klassische Chemotherapien (Zytostatika)
Antihormonelle Therapien
Zielgerichtete Therapien
Immunonkologische Therapien
Zelluläre Immuntherapie
Im Gegensatz zur systemischen Tumortherapie sind Strahlentherapie und Operation lokale Verfahren. Bei der Wahl eines Verfahrens ist es ein wesentliches Entscheidungskriterium, ob lokal oder systemisch oder in Kombination behandelt werden soll.
Diese Therapien werden immer häufiger in den sogenannten Kombinationstherapien miteinander kombiniert. Entweder als Kombination der verschiedener Substanzen einer „Klasse“ miteinander – zum Beispiel zwei oder drei Zytostatika, dies wird dann als „Polychemotherapie“ bezeichnet, als Kombination von Substanzen unterschiedlicher „Klassen“ (zum Beispiel Immunonkologische Therapie und Zytostatika) oder auch als Kombination aus verschiedenen Verfahren (zum Beispiel die kombinierte Radiochemotherapie).